Morgens muss es oft schnell gehen. Du verschläfst, stolperst in die Dusche, für Frühstück ist schon keine Zeit mehr.
Ein Kaffee muss aber noch. Kaffee geht immer.
Schnell den Kaffee in den Thermobecher geschüttet und los geht es schon. Halb verschlafen streckst du deine Hand in die sich schließende Bahntür und kommst gerade noch rein.
Du setzt dich hin, trinkst deinen Kaffee.
Und? Nichts! Er hilft nicht. War es zu wenig?
Wenn der Kaffee dich nicht pusht, kann das mehrere Ursachen haben.
Die 3 Hauptgründe, warum Kaffee versagt
Grund 1: Hohe Toleranz gegen Kaffee
Manche Menschen trinken Kaffee wie Wasser.
Starbucks hat den Kaffee revolutioniert und vom Frühstücks- oder Kuchengetränk zum All-Day-Lifestyle Getränk gemacht. An jeder Ecke bekommen wir einen Coffee to Go.
Im Büro läuft die Maschine ununterbrochen. Jede Uni hat zumindest einen Automaten und selbst in der Schule bekommen wir heute am Kiosk frischen Kaffee.
Hältst du es wie die „Friends“ im Central Perk? Dann hast du vermutlich bereits eine Toleranz gegen Koffein aufgebaut.
Grund 2: Falsche Zeit für deinen Kaffee
Klar ist: Die beste Zeit ist nicht abends. Später Nachmittag fällt in der Regel auch weg. Beides sorgt nur für Schlafprobleme, wie ich dir in diesem Artikel bereits aufgezeigt hab. Aber das weißt du sowieso.
Aber: Auch morgens ist nicht zwangsläufig die beste Zeit. Warum das so ist, erfährst du in ein paar Zeilen.
Grund 3: Dir hat jemand koffeinfreien Kaffee untergeschoben
Natürlich nicht ernst gemeint, wer ist denn so fies?
Die beste Zeit für deinen Kaffee
Wir Menschen möchten alles optimieren. Warum nicht auch die Zeit für unseren Kaffee?
Die Lösung?
Chronopharmakologie
Dieses komplizierte Wort beschreibt einen Teilbereich der Pharmakologie (die Wissenschaft, in der es „um Medikamente geht“) und untersucht die Schwankungen von Wirkstoffen bei Lebewesen, abhängig von der Zeit der Verabreichung.
Die Funktionen deines Körpers sind bestimmt vom Circadianen Rhythmus (schon wieder so ein sch*ß Wort). Hierunter versteht man den inneren Rhythmus des Körpers innerhalb eines 24 Stunden Zyklus. Also auch den Schlaf-Wach Rhythmus.
Dieser innere Rhythmus deines Körpers sagt dir wann du wach bist, wann du Hunger hast, wann du müde bist und vieles mehr.
An einem bestimmten Punkt in diesem Zyklus wird vermehrt Cortisol produziert. Cortisol ist ein Hormon, welches unter anderem dafür verantwortlich ist, ob du dich wach fühlst.
Bei einem normalen Arbeitnehmer Tagesrhythmus erreicht die Produktion von Cortisol zwischen 8 Uhr und 9 Uhr morgens einen vorübergehenden Höhepunkt. Das bedeutet übertragen, dein Körper boostet sich in dieser Zeit selbst und zwar komplett ohne Koffein.
Ich weiß, wir fühlen uns oft anders.
Wenn du zu diesem Zeitpunkt aber Kaffee trinkst, wird der Effekt von Koffein verschwindend gering sein.
Du bist schon auf deinem natürlichen Höhepunkt.
Wenn du trotzdem müde bist, heißt das, du hast zu wenig geschlafen. Ein Kaffee bringt zu diesem Zeitpunkt kaum einen Effekt.
Achtung: Wenn du in diesen Momenten, in denen Kaffee keinen Effekt hat, häufiger Kaffee trinkst, wird dein Körper tolerant gegen die Wirkung.
Das Ergebnis: Kaffee wirkt in Zukunft immer weniger und du hast noch einen Grund mehr für eine schwache Kaffeewirkung.
Wenn du dich also boosten möchtest, wähle einen Zeitpunkt, an dem dein Körper am empfänglichsten ist. Diese Zeit ist die, an dem dein Cortisolspiegel gesunken ist. Das ist in der Regel zwischen 9:30 und 11:30. Alles natürlich immer von deinem Schlafrhythmus abhängig.
Morgens in der Uni oder im Büro und nach dem Mittagessen (Stichwort Suppenkoma!) sind perfekte Zeitpunkte. Eine Übersicht hierzu findest du am Ende des Artikels.
Der Artikel, der mich zu diesem Beitrag inspiriert hat ist auf NeuroscienceDC. Hier beschreibt Steven L. Miller, Ph.D. auch die Zeiten, an denen dein Cortisol Spiegel bereits hoch ist und die Zeiten, an denen Kaffee effektiv wirkt. Die Infos habe ich dir in einer Übersicht zusammengefasst:
09:30 Uhr – 11:30 Uhr: Kaffee
12:00 Uhr – 13:00 Uhr: Cortisol
13:30 Uhr – 17:00 Uhr: Kaffee
17:30 Uhr – 18:30 Uhr: Cortisol
Klar, die Infos sind nur Richtwerte und auf keinen Fall Minutengenau. Allerdings helfen sie zur Orientierung und laden zum Experimentieren ein.
Abschließende Worte
Die hier beschriebenen Prinzipien gelten natürlich nicht nur für Kaffee, sondern für sämtliche Lebensmittel, die Koffein beinhalten. Tee, Pre-Workout Booster, Koffein-Tabletten, Cappuccino, Espresso, usw.
Solltest du merken, dass diese Lebensmittel nicht mehr den „gewünschten Effekt“ auf dich haben, bietet es sich an eine Auszeit vom Koffein zu nehmen. Wenn ich so richtig drüber nachdenke, steht bei mir demnächst besser auch noch mal eine an.
Zum Glück gibt es ja entkoffeinierten Kaffee, welcher ebenfalls die positiven Auswirkungen von Kaffee beinhaltet.
Bis bald schon,
dein Tony!
Teile den Artikel doch bitte mit Freunden und Familie, so dass ihr bald eine optimierte Kaffeepause habt.
Fotos im Artikel: „“Yeah, Science!“ – Um diese Uhrzeit wirkt dein Kaffee am besten“: Titelbild: creatista
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